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Richtig verabschieden

Bis hierhin ist alles gut gelaufen: Im Vorstellungsgespräch konnten Sie Ihre Stärken und Kompetenzen unterstreichen, waren klar und überzeugend, auch auf die typischen Fragen wussten Sie kluge Antworten, und es gelang Ihnen, subtil herausstreichen, warum das Unternehmen gerade eine einmalige Chance hat, die Bestbesetzung für die vakante Position einzustellen... Klasse! Also wird es Zeit für den Vorstellungsgespräch-Abschied - und genau dabei passiert es: ein peinlicher und folgenreicher Patzer...

Bildnachweis: Stock-Asso, Stephen Coburn by Shutterstock.com
Bildnachweis: Stock-Asso, Stephen Coburn by Shutterstock.com

Vorstellungsgespräch zuende? So verabschieden Sie sich richtig

Das Beste kommt zum Schluss - oder auch nicht. Nicht wenige Bewerber reden sich bei der Verabschiedung vom Vorstellungsgespräch um Kopf und Karriere. Oft sind das überschüssige Adrenalin und die Nervosität schuld, dass man mehr sagt, als einem gut tut. Zu den schlimmsten Offenbarungen gehören leider laut ausgesprochene Seufzer der Erleichterung, wie...


" Da bin ich aber froh, dass wenigstens Sie mich eingeladen haben...

(Ups, ein Resterampe-Kandidat!)


" Wie stehen meine Chancen denn jetzt so?

(Bisher gut, jetzt klingt es plötzlich nach Bittsteller!)


" Richtig gemein fand ich ja die Frage zu ... Ein Glück habe ich mich darauf mit dem Buch XY vorbereitet!

(Ja, so unauthentisch klang das auch!)


Auch wenn das Herz am Ende des Jobinterviews immer noch bis zum Hals pocht und Sie am liebsten losplaudern wollen: Tun Sie es nicht! Bleiben Sie bis zur letzten Minute Profi und halten Sie die Zunge im Zaum. De facto endet das Bewerbungsgespräch erst, wenn Sie durch die Tür und nicht mehr in Sichtweite und auf dem Firmengelände sind.


Bekräftigen Sie solange lieber noch einmal Ihren Wunsch, für das Unternehmen arbeiten zu wollen. Oder bedanken Sie sich für das gute Gespräch und die angenehme Atmosphäre.


Erlaubt sind auch dezente Komplimente zum Unternehmen (keine persönlichen) à la...


" Ich muss zugeben, Ihre Büros und das Gebäude haben mich ganz schön beeindruckt. Wurde das von einem Feng-Shui-Innenarchitekten entworfen?

Richtig verabschieden: Themen die am Ende noch angesprochen werden sollten

Falls es im Vorstellungsgespräch nicht zur Sprache kam, können Sie am Schluss eher noch einmal klären, wie es danach weitergeht, wie lange der Auswahlprozess voraussichtlich dauert und wann Sie mit einer Antwort rechnen können - wenigstens ungefähr.


Fragen, die Sie bei der Verabschiedung stellen können und sollten, sind zum Beispiel:


" Was wären die nächsten Schritte in Ihrem Bewerbungsprozess?


" Wann darf ich frühestens mit einer Antwort von Ihnen rechnen?


" Mit wem von Ihnen kann ich in Kontakt bleiben oder bei eventuellen Rückfragen auf Sie zukommen?


Setzen Sie Ihre Gesprächspartner dabei aber bitte nie unter Druck. Als Faustregel gilt: Frühestens zwei Wochen nach dem Jobinterview dürfen Sie sich gerne wieder telefonisch erkundigen, ob es schon eine Entscheidung gibt. Mancher Ausleseprozess dauert allerdings länger.


Das kann an der internen Bürokratie liegen oder daran, dass ein wichtiger Entscheidungsträger krank ist. In diesem Fall: Bitte nicht zu drängelnd auftreten oder gar nerven. Mit Verständnis und Freundlichkeit kommen Bewerber meist schneller zum Ziel.


Sind alle obigen Fragen zum weiteren Procedere geklärt, sollten Sie sich ganz förmlich verabschieden - mit Blickkontakt, festem (!) Händedruck und einem Dank. Besonders sympathisch wirkt, wer sein Gegenüber dabei noch einmal mit Namen anspricht: "Herr XY, Frau XY, ich danke Ihnen für das angenehme Gespräch und dass Sie Zeit für mich hatten..."


Es ist übrigens nicht übertrieben, wenn Sie sich auf dem Weg nach draußen zusätzlich von Assistenten, Empfangskräften oder dem Pförtner verabschieden, im Gegentei: Die freuen sich sicher darüber und finden vielleicht später entsprechend freundliche Worte für den ausnehmend sympathischen Bewerber mit Kinderstube...

Was Sie in der Zwischenzeit auch tun können:


Schicken Sie zwei bis drei Tage nach dem Interview ein Dankschreiben In Deutschland ist das zwar noch die Ausnahme, umso mehr hebt Sie ein solcher Brief oder auch eine E-Mail aber von der Masse ab und bietet die Chance, Schiefgelaufenes gerade zu rücken.


Die wichtigsten Inhalte:

  • Betonen Sie darin, dass Sie das Gespräch positiv fanden und es Ihren Wunsch verstärkt hat, für dieses Unternehmen zu arbeiten.
  • Wiederholen Sie maximal zwei Erkenntnisse des Jobinterviews und beantworten Sie offen gebliebene Fragen.
  • Danken Sie für die Zeit und Aufmerksamkeit (falls Sie gemeinsam Essen waren auch dafür), und freuen Sie sich auf eine baldige Antwort. Das alles sollte nicht länger als eine halbe Seite sein - oder auf eine Postkarte passen.

Nach dem Abschied: Suchen Sie weiter nach einem Job

Selbst wenn das Vorstellungsgespräch bei Ihrem Traumarbeitgeber stattfand und alles gut aussieht: Hören Sie sich weiter um! Alles auf eine Karte zu setzen, wäre töricht. Bewerben Sie sich weiterhin und nehmen Sie auch Einladungen zu Jobinterviews wahr.


  • Erstens, weil Sie so die Initiative behalten.
  • Zweitens, weil Sie Ihre Chancen auf einen Job erhöhen.


Manchmal schicken Unternehmen nicht einmal eine Absage. Das ist ärgerlich. Und in diesem Fall können und sollten Sie nachhaken, Motto:


" Ich bin noch immer an der Position interessiert, wann kann ich mit Ihrer Entscheidung rechnen? Ich spreche allerdings auch mit anderen interessierten Unternehmen und muss mich hier bald entscheiden...


All das verbessert Ihre Marktposition zusätzlich - vorausgesetzt, Sie bleiben dabei respektvoll, professionell und authentisch.


xing-news.com, November 2015